Hintergrund des Projekts

Persönliches Interesse

Während heute die Masse aller Drucksachen nicht mehr im traditionellen Buchdruckverfahren hergestellt wird, kann man Bleisatz und Buchdruck in einigen Nischen weiterhin vorfinden: für künstlerische Zwecke, für hochwertige und sich von der Masse abhebende Druckerzeugnisse sowie als Liebhaberei von Menschen, die damit Gutenbergs Druckverfahren mit beweglichen Lettern als Kulturgut am Leben erhalten.

Vor allem letzteres ist ein Antrieb für das vorliegende Projekt, das ich Anfang 2014 als Freizeitbeschäftigung begonnen habe und in dem mittlerweile die ersten Ergebnisse entstehen, die ich veröffentlichen möchte. Ich setze und drucke mit alten Bleischriften, Klischees und einer handbetriebenen Druckpresse, in erster Linie aus Freude an Typografie und handwerklicher Spielerei.

Erhalt des Handwerks

Ich würde mir wünschen, daß Bleisatz und Buchdruck als Handwerk außerhalb des Museums erhalten blieben. Dazu bedarf es offensichtlich einer Vielfalt kleiner und größerer handwerklich exzellenter, mehr oder weniger auf einzelne Nischen spezialisierter und idealerweise künstlerisch interessierter Buchdruck-Werkstätten. Mindestens ebenso wichtig für eine nachhaltige Erhaltung ist aber weiterhin die Herstellung von Lettern, vom Stempelschneiden bis zum Gießen. Dafür ist es heutzutage schon fast zu spät.

Es wäre ein Markt für Buchdruck-Erzeugnisse erforderlich, der zumindest groß genug ist, damit genügend Bleisetzer immer einmal wieder Bedarf an frischem Schriftmaterial haben und sich dieses auch leisten können. Einen solchen Markt zu schaffen bedeutet, möglichst vielen Menschen die besondere Qualität des Buchdrucks vor Augen zu führen und ihnen ein Verständnis für seinen kulturellen Wert, aber auch seinen Preis zu vermitteln.

Deshalb habe ich im Sommer 2014 diese Website angelegt, um das Projekt vorzustellen und Exemplare meiner Drucksachen zum Kauf anzubieten. Gleichzeitig versuche ich, Kontakte zu Buch- und Kunsthandlungen mit Ladengeschäften zu knüpfen, da die ästhetischen Vorzüge des Buchdrucks erst dann voll zur Geltung kommen, wenn man einen Druck in die Hand nimmt. Hierzu bin ich für Anregungen und Anfragen per E-Mail stets dankbar.